13 ungeklärte Fragen
Im WOMAN Magazin stellen Elisabeth Mittendorfer und Melanie Zingl 13 Fragen 🕵️♀️
13 Expertinnen und Experten werden im aktuellen WOMAN-Magazin zu ungelösten Fragen in ihrem Fachbereich befragt.
Ich bin eine davon und werfe ein Schlaglicht auf die Frage: Wie leben wir in Zukunft?
Klar ist: Menschen brauchen zwischenmenschliche Verbindungen. Wie gelingen aber Begegnungen - Beziehungen - in einer hochindividualisierten Gesellschaft? In einer Gesellschaft, die immer gespaltener wird?
Ich bin im Moment viel in der Immobilienwirtschaft unterwegs und ich höre immer häufiger von Quartiers- und Wohnungssverwaltern: So viele aggressive Beschwerden von Menschen über ihre Nachbarn wegen Nichtigkeiten gab es noch nie. Noch nie so viele Anrufe, bei denen ins Telefon gebrüllt wird, noch nie so viele Briefe voller Hass.
Der Auslöser ist sicher nicht, dass es zu wenig gut gestaltete Gemeinschaftsflächen gibt. Und es ist auch nicht DIE Lösung schlechthin. Wenn ich meine Nachbarn aber häufiger sehe - und sei es nur im Vorbeigehen im Hof vor dem Haus, weil diese eben gerne draußen sitzen - steigt die Hemmschwelle und sinkt hoffentlich das Bedürfnis, irgendetwas zu finden, um sich so maßlos darüber aufzuregen. Logisch und logisch auch, dass hinter einem solchen Verhalten oft Einsamkeit steckt.
Edeka hat ein Nachbarschaftbarometer 2020 veröffentlicht. Surprise: das nachbarschaftliche Verhältnis auf dem Land ist tendenziell besser als in der Großstadt. Interessant ist schon: Es ist in Metropolen auch wieder besser als in mittelgroßen Städten.
Also …
… welches Design hilft dabei, Ankerpunkte zu schaffen?
… welche Anordnungen im öffentlichen Raum geben Antwort auf den aktuellen, sehr solitären Gesellschaftsstatus?
… wie werden Lebensräume gestaltet, um auf die zunehmende disconnection zu antworten?
In der Wohnwelt, in der Arbeitswelt, im öffentlichen Raum?
#lebensräume #gesellschaft #zukunft